Polarexpedition Transpol'air

Im späten Frühling 1967, 23. Mai: die Expedition verlässt den kleinen Hafen Quaanaag/Thule an der Westküste Grönlands, um zur Station Eismitte vorzudringen und von dort mit frischen Proviant- und Treibstoffreserven den geographischen Nordpol zu überqueren. Mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 8 -11 km/h arbeitet sich das Expeditionsteam in einem in signalfarbe lackierten Amphibienfahrzeug vom Typ Studebaker Weasel unter vorläufig günstigen Witterungsbedingungen bis über den 80. Breitengrad.

Das von der Armee ausgemusterte Gleiskettenfahrzeug vom Typ M 29 kommt auch im lockeren Neuschnee des frühen Sommers gut voran und kann gegebenfalls ohne vorangehende Umrüstung wassern und Strecken schwimmend zurücklegen, was besonders bei der Überquerung der Packeiszone von lebensrettendem Wert sein kann. Von der Mannschaft liebevoll Manchot (französisch für Pinguin) getauft, verfügt das Fahrzeug über die notwendige Größe, die gesamte Ausrüstung und den benötigten Proviant nebst Treibstoff zu transportieren. Immer wieder jedoch machen die niedrigen Temperaturen der Technik schwer zu schaffen und oft kann erst nach langen Enteisungsmaßnahmen die Weiterfahrt aufgenommen werden.

Die unter französischer Leitung durchgeführte Expedition erreicht am 11. Juni die Nordgrenze der grönländischen Landmasse und überquert in frischem Neuschnee bei konstant zweistelligen Minusgraden die letzten Bergrücken, ehe sie in die besonders im Tauwetter des einsetzenden Sommers gefährliche Packeisregion vorstößt.

2. Juli: der außergewöhnlich milde Winter hinterlässt seine tückische Spur in der ausdünnenden Packeiszone. Immer wieder muss das Team die Route umplanen und unter großen Strapazen umkehren, um nicht in einer der gefährlichen Meeresströmungen gefangen, zwischen den Packeisschollen zermalmt zu werden. Das zehrt nicht nur an den Nerven der Mannschaft sondern verbraucht auch zunehmend Proviant und Treibstoff.

14. Juli: das Packeis ist an vielen Stellen so ausgedünnt, dass eine Weiterfahrt nicht möglich ist. Das Risiko einzubrechen ist enorm und die vorausberechnete Reisegeschwindigkeit kann nun nicht länger eingehalten werden. Ein Rendezvous mit einem Versorgungshubschrauber der dänischen Marine wird für den folgenden Tag veranschlagt, solange das Wetter hält, da vor allem der Treibstoffvorrat zur Neige geht.

29. Juli: das Fahrzeug bricht durch die dünne Treibeisdecke und steckt in einem Eisloch fest. Die Mannschaft kämpft volle vier Stunden bis ein dünner Kanal vor dem Fahrzeug eisfrei geschlagen werden kann. Von der Erschöpfung gezeichnet muss die Tagesetappe abgebrochen werden und für die Nacht ein Lager gefunden werden. Man hinkt dem originalen Zeitplan mittlerweile schon zwei einhalb Wochen hinterher und es scheint fraglich, ob es überhaupt noch möglich sein wird genügend eisbedeckte Passagen zu finden, um die Polüberquerung zu einem guten Ende bringen zu können.

4. August: obwohl die Nahrungsmittel jetzt quasi aufgebraucht sind, gelingt es am frühen Nachmittag die Küste Nordalaskas zu erreichen und Land unter die Ketten zu nehmen. Die Belastung für die Mannschaft ist unter diesen widrigen Bedingungen enorm und immernoch sind knapp 100 Kilometer zurückzulegen bis die McCulloch Forschungsstation in Inuvik, Nordalaska erreicht werden kann.

13. August: immer wieder wird das Gelände unpassierbar. Mensch und Maschine sind bis aufs Äußerste gefordert, um überhaupt vorankommen zu können. Jetzt sind auch die Treibstoffreserven aufgebraucht und es steht nur noch eine einzige Tankfüllung zur Verfügung um die verbleibenden Streckenkilometer zu schaffen.

17. August: nur wenige Kilometer von der McCulloch Station entfernt geschieht dann doch noch ein Unglück. Das Fahrzeug rutscht auf vereistem Untergrund seitlich eine Böschung hinab und bleibt in einer tiefen Schneedrift stecken. Beim Versuch das Fahrzeug freizubekommen, werden die verbliebenen Treibstoffreserven beinahe aufgezehrt und nur mit viel Glück gelingt schließlich die Weiterfahrt über einen nördlichen Umweg.

Nach etwas mehr als drei Monaten erreicht die Expedition schließlich am 29. August ihr Ziel in Nordalaska, wo sich die stark unterkühlten Mitglieder der Mannschaft endlich medizinisch versorgen lassen können. Das Expeditionsfahrzeug bleibt auch nach dem Rückflug des Expeditionsteams an der Forschungsstation zurück und leistet noch bis in die 90er Jahre seinen Dienst bei der Erforschung der nördlichen Polarregion Alaskas.

 

Dicki Pistenraupe - umgebaut als Studebaker M 29 Weasel

 

...think I'm talking shit?

Weasel - very old American beach assault vehicle designed in the 30s and modified for Antarctic activity. Weasels were small, light and rough. They were used in many trips on many different stations, even on cross continent traverses. The original weasels exposed their drivers to the elements, but some were modified with an additional hardtop. The last ones were retired in 1994 at DdU after 60 years of activity in particularly tough conditions. www.transpolair.com

frosty cool!